Endomin –  Zentrum für Endoskopische und Minimal Invasive Neurochirurgie
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Endomin –  Zentrum für Endoskopische und Minimal Invasive Neurochirurgie

Hirnzysten

Arachnoidalzysten

Arachnoidalzysten entstehen durch eine angeborene Duplikatur der weichen Hirnhäute. Diese gutartigen Hohlräume sind mit Hirnwasser (Liquor) gefüllt. Sie können überall im Schädelraum auftreten. Am häufigsten befinden sie sich zwischen dem Stirn- und Schläfenlappen des Hirnes, in der sog. Sylvischen Fissur.

Symptome

Arachnoidalzysten werden am häufigsten als Zufallsbefund festgestellt. Verursacht die Zyste Symptome (Kopfschmerzen, epileptische Anfälle u. a.), so entstehen diese durch den Druck der Zyste auf das umliegende Hirngewebe.
Bei Kindern ist eine überproportionale Grössenzunahme des Kopfes möglich, da der Schädel noch nicht verknöchert ist.

Diagnostik

Auf Grund der guten Weichteildarstellung ist die Kernspinntomographie (MRI) die Untersuchungsmethode der Wahl. Mit speziellen Dünnschichttechniken kann die individuelle Architektur der Zyste und ihre Beziehung zu den umliegenden Strukturen beurteilt werden. Mit flusssensitiven Aufnahmen kann der Hirnwasserfluss in der Zyste dargestellt werden. In speziellen Fällen wird mit Kontrastmittelanreicherung des Hirnwassers die Verbindung zwischen der Zyste und den basalen äußeren Hirnwasserräumen untersucht.

Therapie

Eine operative Indikation besteht nur bei symptomatischen Arachnoidalzysten. Ziel des operativen Eingriffes ist die „Fensterung“: Zwischen der Zyste und den Hirnwasserräumen wird eine Verbindung hergestellt und auf diese Weise die Hirnwasserzirkulation normalisiert.

Bei asymptomatische, zufällig entdeckten Arachnoidalzysten ist meist keine Therapie notwendig. Bildgebende Verlaufskontrollen sind jedoch ein einigen Fällen sinnvoll.

Spezielle Techniken in unserem Zentrum

Arachnoidalzysten werden in unserer Praxis in endoskopischer Technik operiert. Vorteil dieser Methode ist, dass der Chirurg die Zyste „unter Wasser“ eröffnet. Wird eine Zyste mit der klassischen mikrochirurgischen Technik operiert, besteht die Gefahr dass die Zyste, nach Absaugen des Zysteninhalt, zusammen mit der benachbarten Hirnrinde kollabiert. Dies kann durch den Abriss von oberflächlichen Venen zu schweren Komplikationen führen. Eine Ableitung der Zystenflüssigkeit in die Bauchhöhle (Shunt-Operation) wird heute nur noch in Ausnahmefällen angeboten.

Fallbeispiele

 

Kolloidzysten

Kolloidzysten treten typischerweise im vorderen oberen Bereich der dritten Hirnwasserkammer (Ventrikel) auf. Es handelt sich um gutartige zystische Strukturen, jedoch können sie durch die Blockade der Verbindung zwischen den Seitenventrikeln und dem 3. Ventrikel (Foramen Monroi) zu einem Verschluss-Hydrocephalus führen und somit auch lebensbedrohlich werden.

Symptome

Die typischen Symptome, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen oder Einschränkungen der Konzentration und des Gedächtnis, entstehen durch einen chronisch erhöhten Hirndruck auf Grund der gestörten Hirnwasserzirkulation.

Entsteht durch den Verschluss der Hirnwasserwege ein akuter Hirndruckanstieg kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma. Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Situation, die zum Tod führen kann.

Diagnostik

Auf Grund der klinischen Symptome wird häufig als erster Schritt, wegen der Kürze der Untersuchung, einen Computertomographie (CT) durchgeführt. Hierbei zeigt sich die Zyste typischerweise als hyper- oder hypodense Läsion am Dach des dritten Ventrikels, eventuell mit begleitenden Zeichen einer gestörten Hirnwasserzirkulation (erweiterte Hirnwasserräume).

Um die Zyste genau darzustellen, wird wenn möglich eine Kernspinntomographie (MRI) angefertigt. Besonders die dünnschichtige Darstellung ermöglicht eine detaillierte Analyse der Zystenarchitektur sowie der angrenzenden Strukturen und ermöglichen so eine individualisierte Therapieentscheidung und eine präzise Operationsplanung.

Therapie

Kleinere asymptomatische Kolloidzysten, die keine Hirnwasserzirkulationsstörung verursachen, sollten in regelmäßigen Abständen bildgebend (mit MRI) kontrolliert werden, um die Größe und Form im Verlauf zu beurteilen.

Zysten, die durch eine gestörte Hirnwasserzirkulation symptomatisch werden, sollten baldmöglichst operiert werden. Eine Entfernung der Zyste ist ebenfalls indiziert, wenn sich in den Bildern bereits Hinweise auf eine gestörte Hirnwasserzirkulation finden, jedoch noch keine Symptome aufgetreten sind, da ein akuter Verschluss der Hirnwasserwege, durch den plötzlichen Aufstau des Hirnwassers, fatale Folgen haben kann. Mehrere Fallberichte über einen plötzlichen Bewusstseinsverlust bei Patienten mit bis dahin unentdeckten Kolloidzysten lassen den Schluss zu, dass eine vorbeugende Operation sinnvoll ist.

Spezielle Techniken in unserem Zentrum

Prinzipiell stehen zwei Operationsmethoden zur Verfügung. Kolloidzysten können einerseits über eine Kraniotomie (Schädeleröffnung) mikrochirurgisch entfernt werden: Diese Therapie galt lange als Standardverfahren, verursacht jedoch eine nicht unerhebliche operationsbedingte Belastung. In unserer Klinik favorisieren wir deswegen ein minimalinvasives rein endoskopisches Verfahren.

Dabei wird ein spezielles Endoskop in den vorderen Anteil der seitlichen Hirnwasserkammer eingeführt. Der optimale Zugang wird unter Zuhilfenahme der Neuronavigation geplant. So kann die Kolloidzyste unter rein endoskopischer Sicht mit millimetergrossen Instrumenten (endoskopische Scheren, Fasszangen, Koagulationselektroden, Absaugkatheter) entfernt werden.

Der Vorteil der endoskopischen Methode liegt darin, dass durch den endoskopischen Zugang weniger Hirngewebe geschädigt wird, als bei der offenen Operation und der Zugang durch den Schädel wesentlich kleiner ist (Bohrloch statt Kraniotomie).

Früher wurde bei einer symptomatischen Kolloidzyste häufig ein Shunt mit beidseitiger Ventrikelableitung angelegt und damit der Hirnwasseraufstau behoben. Diese Technik ist heute obsolet, da die Ursache schonen mit minimalinvasiven Techniken behandelt werden kann.

Fallbeispiele

 

Ventrikelzysten

Zysten in Hirnwasserkammern

Zysten in den Hirnwasserkammern (Ventrikel) entstehen meist aus Membranen der weichen Hirnhaut oder Zellen der Ventrikelwand. Die Zysten sind nie bösartig, können aber durch eine Störung der Hirnwasserzirkulation schwere Folgen haben.

Symptome

Obwohl die Zysten meist angeboren sind, präsentieren sich die typischen Symptome meist erst im Erwachsenenalter als Folge eines chronisch erhöhten Hirndruckes. Typische, teils unspezifische Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen oder Einschränkungen der Konzentration und des Gedächtnis.

Diagnostik

Die Untersuchungsmethode der Wahl ist die Kernspinntomographie (MRI). Mit T2 Dünnschichttechniken kann die Zyste und ihre Beziehung zu den umliegenden Strukturen beurteilt werden. Mit speziellen flusssensitiven Aufnahmen kann der Hirnwasserfluss um und in der Zyste dargestellt werden.

Therapie

Zufällig festgestellte kleinere Zysten, die keine Störung der Hirnwasserzirkulation verursachen, bedürfen keiner operative Therapie und werden meist mit MRI radiologisch kontrolliert. Raumfordernde und symptomatische Zysten müssen operativ versorgt werden, da die Hirnwasserzirkulationsstörung progrediente und bedrohliche Symptome verursachen können.

Spezielle Techniken in unserem Zentrum

Früher wurde bei einer symptomatischen Hirnzyste ein Shunt angelegt und die überschüssige Zystenflüssigkeit in die Bauchhöhle abgeleitet. Diese Technik ist heute sicher veraltet – Ventrikelzysten werden in unserer Praxis in rein endoskopischer Technik operiert. Ziel der Operation ist eine „Fensterung“ der Zyste und Wiederherstellung der Hirnwasserzirkulation. Das Endoskop wird navigationsgestützt in den Hirnwasserraumm geführt und die Zystenwand weit eröffnet – die Anlage eines Shuntes ist nicht mehr notwendig.

Fallbeispiele

 

Pinealiszysten

Pinealiszysten sind gutartige zystische Strukturen, die aus der Zirbeldrüse (Pinealis) entstehen. Ab einer bestimmten Grösse kommt es zur Einengung des benachbarten Aquäduktes (Verbindung zwischen der 3. und 4. Hirnwasserkammer) mit einer Störung der Hirnwasserzirkulation und Entstehung eine Verschluss-Hydrocephalus. Anhand von Bildern lassen sich Pinealiszysten manchmal nur schwer von Tumoren der Zirbeldrüse unterscheiden.

Symptome

Die ersten Symptome, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Seh- oder Gleichgewichtsstörungen, zeigen sich meist im jungen Erwachsenenalter. In vielen Fällen treten die Beschwerden dabei periodisch auf. Häufig sind Pinealiszysten jedoch Zufallsbefunde und nicht für die Symptomatik verantwortlich, die zur Bildgebung geführt hat.

Diagnostik

Die Kernspintomographie (MRI) ist die Bildgebung der Wahl, da man sowohl die Zyste als auch den Aquaedukt exakt beurteilen kann. Insbesondere die sagittalen, dünnschichtigen Sequenzen sind wichtig für die Darstellung einer möglichen Aquäduktkompression.

Therapie

Asymptomatische Pinealiszysten, die klein sind und keine Liquorzirkulationsstörung verursachen, sollten regelmässig durch eine zerebrale Bildgebung (MRI) kontrolliert werden. Symptomatische Zysten, die eine Liquorzirkulationsstörung verursachen, sollten operiert werden.

Spezielle Techniken in unserem Zentrum

Prinzipiell stehen zwei Operationsmethoden zur Verfügung. Bei erweitertem Ventrikelsystem bevorzugen wir die rein endoskopische, bei engen Hirnkammern die endoskopisch-assistierte mikrochirurgische Technik. Bei der rein endoskopischen Technik erfolgt die Operation „von Vorne“, über ein an der Stirn-Haar-Grenze angelegtes Bohrloch. Nach navigationsgestütztem Einführen eines Endoskopes in die 3. Hirnkammer wird die Pinealiszyste unter endoskopischer Sicht mit speziellen Instrumenten eröffnet und weit gefenstert, ein Tumor biopsiert oder entfernt. Bei engen Hirnkammern wird die Zyste mikrochirurgisch über einen Zugang „von Hinten“, zwischen Kleinhirn und Kleinhirnzelt in sitzender Lagerung eröffnet und entfernt. Dabei wird ein Schlüssellochzugang am Hinterkopf angelegt und der Zyste in endoskopisch-assistierter Technik offen operierend erreicht. Beide Methoden haben ihre Berechtigung und müssen individuell entsprechend der anatomischen Gegebenheiten angewendet werden.

Fallbeispiele

Endomin – Zentrum für
Endoskopische und Minimal
Invasive Neurochirurgie

Witellikerstrasse 40
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T +41 44 387 28 53
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Öffnungszeiten Telefon
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Prof. Dr. med. Robert Reisch
Facharzt für Neurochirurgie

E-Mail-adresse: robert.reisch@hirslanden.ch
Werdegang und Ausbildung: herunterladen/drucken

Prof. Dr. Robert Reisch ist im Jahre 1971 in Budapest, Ungarn geboren. Er studierte an der renommierten Semmelweis Universität und schloss sein Medizinstudium 1996 mit der höchsten staatlichen Auszeichnung „Pro Scientia“ ab, verliehen vom Präsidenten der Ungarischen Republik. Nach dem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Anatomischen Institut der Semmelweis Universität unter der Leitung von Dr. Dr. Lajos Patonay. Seine neurochirurgische Fachausbildung ... weiterlesen

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